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7 spanische Bräuche beim Essen, die Du kennen solltest

Spanische Bräuche beim Essen
Spanische Kultur / Tipps

7 spanische Bräuche beim Essen, die Du kennen solltest

Gewisse spanische Bräuche beim Essen dürften Dir bestimmt schon bekannt sein. Wenn Du in Spanien bist, sind sicherlich die Essenszeiten, die sich vom Rest der Welt unterscheiden, eines der Dinge, die Dir am meisten auffallen. Spanier frühstücken zu einer Zeit, zu der in anderen Ländern bereits zu Mittag gegessen wird. Das Mittagessen wird zwischen zwei und vier Uhr nachmittags eingenommen und das Abendessen zwischen neun und zehn Uhr abends.

Die wichtigste und üppigste Mahlzeit ist für gewöhnlich das Mittagessen, das Abendessen fällt meistens viel leichter aus. Es ist üblich, insbesondere im Falle von Kindern, dass am Nachmittag zwischen Mittag- und Abendessen ein Snack, eine so genannte Merienda, eingenommen wird.

Spanische Bräuche beim Essen im Detail

Diese Informationen sollten Dir wahrscheinlich schon bekannt sein. Ich möchte Dir hier 7 spanische Bräuche beim Essen vorstellen, die man für gewöhnlich erst kennt, nachdem man einige Jahre in Spanien gelebt hat. Mein Ziel ist es, Dir peinliche Situationen aufgrund von Missverständnissen zu ersparen und Dir stattdessen das Gefühl zu geben, in Spanien zu Hause zu sein.

Menschliche Beziehungen stehen im Vordergrund

Denn Essen ist in Spanien eines der wichtigsten sozialen Rituale: Es wird nicht nur gegessen und Essen geteilt, sondern es wird auch das Leben geteilt. Mehr noch: alleine zu essen kann für einen Spanier eine sehr traurige Erfahrung sein. All dies lässt sich am besten an den Bräuchen beim Essen beobachten. Spanier sind von Natur aus gesellig. Sie lieben die überfüllten Tische bei Familienfeiern, das Lachen, die Toasts. Man nimmt sich immer ausreichend Zeit für das Essen und es gibt immer einen Grund zum Feiern. Spanier wissen, dass das Essen immer besser schmeckt, wenn es in guter Gesellschaft geteilt wird.

Hier sind die 7 wichtigsten Bräuche, die Du dabei kennen solltest:

1. Es wird auf alle gewartet: mit dem Essen wird erst begonnen, wenn sich alle Gäste gesetzt haben. Selbst wenn das Essen für zwei Uhr geplant war und der letzte um halb drei auftaucht. Das Überspringen dieser Regel ist ein Verstoß gegen die grundlegende Tischetikette.

2. Brot tunken erlaubt! In Spanien ist es gesellschaftlich anerkannt, Brot in Saucen zu tunken. Spanier lieben das! Es ist zugleich auch ein Lob an den Koch, dass das Essen gut geschmeckt hat. Wenn Du also das nächste mal Gambas al Ajillo oder gebratenen Chorizo isst, tunke ruhig das Brot in der übrig gebliebenen Flüssigkeit oder dem Olivenöl auf dem Teller, alle machen das hier. Übrigens fehlt in Spanien nie Brot am Tisch, Brot wird einfach zu allem gegessen.

Teilen ist selbstverständlich

3. Nicht einfach die letzte Portion aufessen: Ganz wichtig! Der letzte Happen eines Gerichts wird ·“la de la vergüenza“ (“der der Schande”) genannt. Diesen zu essen wäre ein Ausdruck von Egoismus oder Völlerei, weil man ihn den anderen quasi wegnimmt. Deshalb ist es Sitte, die letzte Portion erstmal eine Weile nicht anzurühren bis einer aus der Gruppe irgendwann fragt, ob jemand das letzte Stück vom Käse oder den Rest Calamares essen möchte. Oft ist es der Fragesteller selbst, der diese letzte Portion wirklich essen möchte, aber vorher erstmal höflich nachfragt. Dabei kommt es oft zu lustigen Situation, in denen mehrere Personen aus Großzügigkeit den anderen den letzten Happen anbieten, obwohl sie es eigentlich selbst am liebsten essen würden. Irgendwann wird das letzte Stück Käse noch in mehrer Stücke geteil, so dass auch wirklich jeder noch was davon hat.

4. Kritik am Essen nur wenn Du den Gastgeber gut kennst: Natürlich kannst Du es zugeben, wenn Dir mal etwas nicht so gut schmeckt. Aber das solltest Du nur tun, wenn Du mit Deiner Familie oder engen Freunden zusammen isst. In offiziellen oder beruflichen Situationen, solltest Du jedoch nichts sagen. Am besten Du probierst ein wenig von dem Essen und dann nicht mehr. Wenn Du gefragt wirst, warum Du nicht mehr isst, kannst Du sagen, dass Du schon voll bist.

5. Kein Besuch zu den Essenszeiten: Wenn Du bei jemandem zu Hause bist und es Zeit zum Mittag- oder Abendessen ist, solltest Du nur dann bleiben, wenn Du auch wirklich zum Essen eingeladen worden bist.  Ebenso ist unhöflich, Besuche während der üblichen Essenszeiten vorzunehmen. Das wird nicht gerne gesehen.

6. Den anderen Essen anbieten: Wenn Du zwischendurch einen Snack isst, wie zum Beispiel Mandeln, Chips oder etwas anderes, ist es üblich den restlichen Anwesenden davon anzubieten. Normalerweise, werden diese das aber höflich ablehnen, insbesondere, wenn man sich nicht sehr vertraut ist. Das macht man einfach so. Aus diesem Grund sollte man immer noch einmal fragen, da es durchaus sein kann, dass die anderen doch was davon probieren möchten, aus Höflichkeit aber zunächst ablehnen.

Die Sobremesa als Inbegriff spanischer Kultur

7. Sobremesa: Einer der wichtigsten spanischen Bräuche beim Essen besteht darin, dass alle Anwesenden nach dem Abräumen des Tischs lange Gespräche zu einem beliebigen Thema beginnen. Interessanterweise kommt es in Spanien selten vor, dass man während des Essens ein ernstes Gespräch beginnt. Es ist üblich, damit bis zum Dessert und Kaffee zu warten. Diese “Sobremesa” kann stundenlang dauern, insbesondere am Wochenende. Manchmal dauert sie so lange, dass die Anwesenden dann auch gleich noch gemeinsam zu Abend essen.

Ich hoffe, dass Dir diese spanischen Bräuche beim Essen dabei helfen werden, in Deinem nächsten Spanienurlaub noch tiefer in die spanische Kultur und Lebensweise einzutauchen und Dich dabei wohl zu fühlen!

Hier erfáhrst Du mehr über Wein, Gastronomie und Kultur aus Spanien.

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Comments (2)

  1. Ischka Niemer

    Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Verpflegung. Gut zu wissen, dass menschliche Kontakte im Vordergrund stehen. Bei uns im Unternehmen ist das ähnlich. Wir sind auf der Suche nach einer zuverlässigen Verpflegung.

    1. Benutzer-Avatar

      Das freut uns, dass es hilfreich war!

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